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Lebensmittel, Masken und Hygieneartikel für Bedürftige

Wir haben vor drei Wochen, bezüglich der Situation rund um das Corona-Virus, Kontakt mit unseren Projektpartnern in Odisha aufgenommen.
Wie zu erwarten war ist die Situation in Indien weitaus schwieriger zu handhaben als hier bei uns. Wir sprechen von medizinischen und hygienischen Verhältnissen die in keiner Weise mit denen in unserem Land vergleichbar sind. Allein die unglaubliche Anzahl der Menschen, die hier auf engstem Raum zusammenleben müssen, macht es unmöglich, die grundlegendsten Regeln der Hygiene einzuhalten. Wie soll man sich die Hände sauber halten, wenn an vielen Orten nicht einmal fliessend Wasser zur Verfügung steht.

Gemäss unseren Partnern vor Ort spielen sich dramatische Szenen ab, seit die Regierung, sozusagen von heute auf morgen, eine landesweite Ausgangssperre verhängt hat.

Die Menschen sind in Panik und horten, falls möglich, in aller Eile jede Menge Lebensmittel. Auf der einen Seite ist es die Krankheit wegen der man sich Sorgen machen muss und auf der anderen Seite das Problem Essen und Verpflegung zu besorgen. Am meisten betroffen sind die Tagelöhner und Wanderarbeiter. Die Wanderarbeiter haben kein eigenes Haus und müssen, wenn sie nicht verhungern wollen, in ihre Dörfer zurückkehren. Riesige Menschenmassen machten sich zu Fuß auf den Weg, nachdem der öffentliche Personennah- und Fernverkehr wegen der Ausbreitung des Virus eingestellt wurde. So müssen sie hunderte, wenn nicht sogar mehr als tausend Kilometer zurücklegen um nach Hause zu kommen.

Die Regierung hat verschiedene Programme für Arme angekündigt. In jedem Dorf und jeder Stadt gibt es unzählige Obdachlose. Nur wenige private Einrichtungen haben sich gemeldet, um die Hungrigen durch die Verteilung von Lebensmittelpaketen zu ernähren.

Das medizinischen Personals, die Polizisten, die Sanitär-Installateure und viele mehr machen einen wundervollen Job. Leider gibt es aber auch immer wieder Übergriffe von Polizisten, die Ihre Befugnisse falsch interpretieren . Sie bestrafen die Menschen die, um das Notwendigste zu besorgen, auf die Strasse gehen, mit fragwürdigen und menschenverachtenden Methoden.

Es ist wirklich eine harte Prüfung für Indien, schreibt uns eine Nonne aus Odisha. Eine, man möchte fast sagen, zu grosse Bevölkerung, von denen fast die Hälfte Analphabeten sind, macht es ungleich schwieriger die nötigen Regeln zu kommunizieren. Erschwerend kommen noch zahllose korrupte Regierungsfunktionäre hinzu. Eine brisante Mischung in dieser Situation.

Weiterhin schreibt sie: Wir sind leider, was die Hygiene angeht zu wenig diszipliniert. Spucken an öffentlichen Plätzen, um nur eine Unart zu nennen, ist in der jetzigen Situation völlig unangebracht. Auf diese Art kommen viele Faktoren zusammen, die das Elend nur noch grösser machen.

Ein weiteres riesiges Problem ist die Religiosität vieler Menschen, die gepaart mit einer grossen Portion Naivität zur Annahme verleitet:
Gott ist mit uns, uns kann Nichts passieren.
Die Auswirkungen sind verheerend. Das „Social Distancing“ praktisch ausgeschaltet. Zu guter letzt kommt noch Social Media hinzu. Es werden fleissig Fake-Videos und Bilder ausgetauscht, die nicht gerade optimistisch stimmen und schlicht gesagt nur schädlich sind.

Was wir, das Indienhilfswerk, von hier aus machen können ist, unseren Partnern in Odisha und Kerala finanzielle Mittel zukommen lassen, damit sie „Soforthilfe in Not“ leisten können.

Wie sieht diese Hilfe aus:

  • Ausgabe von gekochtem Essen und Verpflegungsrationen an Bettler, Tagelöhner, Wanderarbeiter und arme Familien
  • Zuschüsse für Wasser, Elektrizität, Matten, Decken, Eimer, Toilettenartikel usw.
  • Zuschüsse für Schutzanzüge, Masken und weitere Produkte für das medizinische Personal


A. Ospelt

1 Kommentar

  1. Agnes sagt:

    Ich finde es toll, dass sie so schnell auf die aktuellen Probleme, die durch die Coronakrise entstanden sind, reagiert haben.