Nachruf für Pater Perry De Silva

Das indisches Schulsystem
27. März 2024

«Am 10. November 2023 hat P. Peregrino «Perry» De Silva, Missionar des Hl. Franz von Sales (MSFS), geboren am 17. November 1937 in Benaulim/ Goa/ Indien, das Leben seinem Schöpfer zurückgegeben. Dankbar für sein engagiertes, unermüdliches Wirken im Weinberg des Herrn nehmen wir von ihm Abschied. Ein überzeugender Seelsorger, ein wunderbarer Mensch und Freund ist von uns gegangen. Verbunden im Gebet behalten wir ihn liebender Erinnerung.» 

Diese Worte auf der Todesanzeige deuten daraufhin, dass mit Pater Perry ein ganz besonderer Mensch von uns gegangen ist. Wohl gäbe es dieses Indienhilfswerk ohne Pater Perry nicht. Als er vor mehr als 40 Jahren auf der Suche nach Patenschaften für das Priesterseminar in Poona, heute Pune, in die Schweiz und Liechtenstein gesandt wurde, fielen seine Worte auf fruchtbaren Boden. Einige Messebesucher in Eschen bildeten einen Freundeskreis um Pater Perry und versprachen ihm Patenschaften für seine Studenten zu suchen. Die ersten Hilfswerk- Gelder wurden im Jahre 1984 als Patenschaften nach Indien versandt und die Reisen dieser ersten Freunde nach Indien liessen nicht lange auf sich warten. Mit der Gründung am 28. November 1987, entstand aus dem Hilfswerk der Verein «Hilfe zur Selbsthilfe» Hilfswerk in Liechtenstein. 

In dieser Zeit entstand durch die Franz von Sales Misionare in Pune die neue Pfarrei «Shanwadi». Mit der Grundsteinlegung am 8. Juni 1990 errichtete Pater Perry dort die «St. Francis de Sales School». Diese konnte er unter anderem mit Hilfe des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes und des Indienhilfswerkes bauen. Dazu reiste Pater Perry zusammen mit seinem Mitbruder Pater Joe Mendez nach Liechtenstein um über das Schulprojekt zu sprechen. Es war mein erster Kontakt zu P. Perry. Überhaupt war es sehr interessant jemanden aus Indien kennen zu lernen und der dazu noch deutsch sprach. Immer wieder kam er nach Europa und hielt Gottesdienste mit Bettelpredigten. Wir durften ihn dabei in viele Pfarreien begleiten und in den Gottesdiensten die Lesungen halten. Sein Provincial sandte ihn auch in dieser Zeit nach Europa um Geld für einen Neubau names «Snehalaya», ein Heim für behinderte Kinder in Wagholi, zu suchen. 

Das Geld das er sammelte, rund CHF 700’000.-, wurde durch das Indienhilfswerk in Teilen nach Indien überwiesen. Dieser Umstand war für Pater Perry eine grosse Hilfe und vertiefte unsere Freundschaft immer mehr. In dieser Zeit reifte in ihm auch der Entschluss im Bistum Chur einige Aushilfen als Priester in Pfarreien zu übernehmen. Während etlicher Jahre war er auch Pfarrer in Affoltern am Albis. Er war seinem Namen «Peregrino» Pilger immer treu geblieben. Solange er konnte, reiste er zu Beginn eines jeden Jahres in seine Heimat nach Goa zurück um seine Angehörigen und Freunde zu treffen. Sein Humor und sein Lachen waren legendär und oft ansteckend. Gerne machte er auch Besuche in Liechtenstein, zuerst in Triesenberg, danach bei uns in Vaduz. 

2004 erlangte er die Schweizerische Staatsbürgerschaft. Seinen Ruhe- oder Unruhestand verbrachte er in Bonstetten nahe Zürich, wo er in einigen Pfarreien regelmässig Aushlife machte. Seine Aushilfen brachten ihn auch in die Pfarrei St. Michael in Zug. Unermüdlich lief er täglich einige Kilometer zu Fuss, um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, bis eine Corona Erkrankung ihn buchstäblich in die Knie zwang. Der mit ihm befreundete Pfarrer in Zug, veranlasste seinen Unzug ins Altersheim nach Zug und regelte für ihn auch die finanziellen Hürden. Auch dort war er für seinen Humor und seinen frohe Art sehr beliebt. Langsam und still verliessen ihn seine Kräfte, vorbereitet und geistig anwesend bis zum letzten Atemzug, trat er seinen letzten Pilgerweg an. Dorthin wo er sein Leben lang hin gearbeitet und mit Freude und Hingabe das Reich Gottes verkündet hatte. «Deine Güte und Gnade begleiten mich alle Tage meines Lebens, und ich werde für immer im Hause des Herrn wohnen» Psalm 23,6. 

Perry wir werden dich vermissen.

Erich Ospelt

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