
Das Hilfswerk "Hilfe zur Selbsthilfe e.V." ist ein gemeinnütziger Verein, der ausschliesslich in Indien tätig ist. Wir helfen den Menschen – unabhängig von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen Zugehörigkeit.
Werte
Wir arbeiten nach dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" und leisten Hilfe ohne ethische, religiöse, soziale oder andere Grenzen.
Unsere Unterstützung richtet sich nach den Bedürfnissen unserer Begünstigten. Die Projekte werden gemeinsam mit den Menschen Vorort umgesetzt und wir stehen dabei in ständigem Kontakt mit unseren Projektpartnern. Der persönliche Kontakt mit den Begünstigten ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit.
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Portrait
Unter unserem Namen "Hilfe zur Selbsthilfe e.V." besteht in Liechtenstein seit der Gründerversammlung vom 28. November 1987 ein Verein mit Sitz in Vaduz. Der Verein untertstützt ausschliesslich Menschen in Indien. In diesem Zusammenhang fördern und unterstützen wir Einrichtungen im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich. Der Verein ist gemeinnützig und erstrebt daher keinen Gewinn.
Die finanziellen Beiträge unserer SpenderInnen werden zu 100% dem ausgewählten Projekt zugeführt.
Die Gründung eines Vereines hat verschiedene Vorteile. Durch diese rechtliche Form sind unsere Aktivitäten nicht mehr nur "Privatsache". Durch die jährliche Mitgliederversammlung und die regelmässigen Informationsschreiben erhalten die Mitglieder Mitspracherecht. Die Rechenschaftsberichte erlauben eine bessere Einsicht in das Vereinswesen und schaffen Transparenz. All unsere Vorstandsmitglieder arbeiten unentgeltlich und finanzieren ihre Reisen nach Indien aus ihrer eigenen Tasche.
Jahresbericht & Jahresrechnung 2024
Der Jahresbericht vermittelt einen umfassenden Überblick über die Projektarbeit, Aktivitäten und weitere Themen im vergangenen Jahr.
Rundschreiben - Frühling 2025
Das Rundschreiben wird, jeweils im Frühling und im Herbst, an alle unsere Gönner und Mitglieder versendet
Durch diese kleine Zeitung informieren wir über unsere Projekte und Aktivitäten
Jahresbericht 2024
Jahresbericht und Erfolgsrechnung schliessen jedes Jahr das Vereinsjahr ab, sobald die Jahresversammlung des Vereins diese genehmigt. Können wir bei einem Hilfswerk von Erfolg sprechen? Erfolg wäre, wenn es keine Hilfswerke mehr bräuchte. Davon ist die Welt jedoch noch weit entfernt. Unser kleines Hilfswerk konnte im vergangenen Jahr auf 40 Jahre Vereinstätigkeit zurückblicken. Damals 1984, noch nicht als Verein, hat das neue Hilfswerk mit Patenschaften für angehende Priester der Franz-von-Sales-Missionare seine ersten Schritte getan. Schule, Bildung und Ausbildung sind auch vier Jahrzehnte später noch ein wichtiger Pfeiler unserer "Indienhilfe", wie das Hilfswerk auch genannt wird. Dabei leitet das Wort "Indienhilfe" in eine falsche Richtung. Nicht Indien benötigt Hilfe, vielmehr sind es Menschen die uns begegnen und deren Leben nicht immer optimal verläuft. Mit einigen der damaligen Patenstudenten sind wir heute noch verbunden. Sie arbeiten vielfältig in ihren Aufgaben als Seelsorger oder als Verantwortliche in Schulen und Universitäten. Es sind die Menschen, die wir kennen und die uns begegnen. Sie versuchen vielen Menschen in Armut zu helfen. Die Lebensschicksale der ihnen anvertrauten Menschen können oft so unerträglich sein und betroffen machen. Die Kinder können mit der finanziellen Hilfe Schulbücher kaufen und die nötigen Schulgelder bezahlen. Mit unseren Spenden investieren wir in die Bildung junger Menschen und können deren Zukunft einen Anstoss geben.
Immer wieder sind es die kleinen und grossen Spenden vieler, die uns unterstützen und auf die wir bauen können. Der Vorstand traf sich zu drei Sitzungen und dabei konnten rund CHF 200'000.- zu verschiedene Projekte bewilligt werden. Zum Grossteil wurden Bildungsprojekte unterstützt. Dazu gehören auch eine Schulgebäude-Sanierung in Tamil Nadu mit CHF 5'500.- und CHF 5‘200.- für Patenschaften für Kinder in Kerala um Schulgeld und Bücher zu kaufen. Die beiden «Community Colleges» Fatima Matha und St. Xaviers in Trivandrum erhielten zusammen CHF 28'500.-. Mit CHF 15'000.- wurden 38 Mädchen aus armen Familien in der Diözese Neyyattinkara einen Teil ihrer Berufs- Ausbildungskosten bezahlt. Weiters wurde in Belgaum das Projekt Joborientierte-Kurse und Fähigkeiten- Förderungs-Programme durch Fr. Cyril Fernandez begleitet und in der Höhe von CHF 8'500.- gefördert. Das seit mehr als 30 Jahren unter dem Namen «Soforthilfe in Not» initiierte Projekt von Fr. Cyril wurde mit CHF 17'000.- gefördert. Vielfältig sind die Probleme von Familien verursacht durch Unfälle, Krankheit oder Schicksal. Mit dieser Hilfe konnte viel Schlimmes abgewendet oder gelindert und vielen Kindern und Jugendlichen der Schulbesuch ermöglicht werden. CHF 9'500.- gingen an die Schwesterngemeinschaft in Sangargalli, welche vielfältige karitative und schulische Hilfe an den Menschen in den armen Dörfern leisten, weitab der grossen Städte. Mit einem Kleinprojekt, gefördert durch den Liechtenst.-Entwicklungsdienst (LED), konnte im Cardinal Gracias Hospital, in der Nähe von Belgaum, ein Lift im Spital errichtet werden. Gesamtkosten dafür CHF 29'133.-. Davon übernahm der LED 2/3 der Kosten und das andere Drittel unser Hilfswerk. Speziellen Dank hierfür an den LED.
Mit der grosszügigen Hilfe einer wohltätigen Stiftung war es auch im letzten Jahr möglich das «Mother Teresa Day Care Center» in der Diözese Trivandrum, ein Tagesheim für behinderte Kinder und Jugendliche, in der Höhe von CHF 15'000.- zu unterstützen. Eine weitere Stiftung half uns einige unserer Schul- und Bildungsprojekte weiterzuführen. Zudem half diese Stiftung, in der Diözese Trivandrum, in einem einmaligen und doch eher aussergewöhnlichen Projekt mit ihrer Spende von CHF 52'180.- den Bau von 10 Häusern zu finanzieren. Die Familien hatten, verursacht durch starke Bodenerosion über die letzten Jahre, Grund und Haus verloren.
Die Sternsinger in Vaduz sammelten zu Beginn des Jahres mit ihrer Aktion je zur Hälfte für ein Projekt in Äthiopien und Indien. Die Summe von CHF 21'153, welche unser Indienhilfswerk entgegennehmen durfte, ging wiederum an Schul- und Bildungsprojekte. Allen Verantwortlichen und besonders den Kindern ein herzliches Vergelts‘ Gott. Danken möchten wir allen Stiftungen, die unser Hilfswerk mit ihren Spenden so zahlreich bedacht haben. sowie der Gemeinde Vaduz für ihre grosszügige Spende jedes Jahr. Aber auch Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender, die uns das ganze Jahr mit Ihren Zuwendungen helfen. Herzlichen Dank.
Manchmal erhalten wir auch Mess- Stipendien, also Messen für Verstorbene, die wir gerne an Katholische Priester nach Indien senden. Zudem gibt es vom Indienhilfswerk Kondolenzkarten zu kaufen, aus denen wiederum Mess-Stipendien entstehen. Auch dafür danken wir sehr.
Besonderen Dank möchte ich auch an unsere Vorstandsmitglieder aussprechen. Ihre Mitarbeit ist enorm wichtig und wertvoll. Sei es bei der Projektbetreuung, Buchführung, Redaktion des Rundschreibens, Diskussionen in den Sitzungen, beim Vaduzer Weihnachtsmarkt etc.
Noch während ich diesen Jahresbericht schreibe, lese ich einen bemerkenswerten Artikel im Liechtensteinischen Vaterland vom Montag, den 3. April 2025 im Wirtschaftsteil:
"Bittersüsser Zucker aus Genf"
(Zuckerrohrernte in Maharashtra)
«…Rund eine Million Menschen ziehen in Maharashtra jedes Jahr zur Ernte von Feld zu Feld, wo sie in Zelten leben, ohne fliessend Wasser oder Elektrizität. Weit verbreitet sind bei den Frauen sogenannte Hysterektomien, also die Entfernung der Gebärmutter. Auf den Plantagen sehen sich gemäss Umfragen jede fünfte bis jede dritte Frau zu diesem Schritt veranlasst. Die Arbeiterinnen unterziehen sich der risikoreichen Operation, um bei der Arbeit nicht von der Menstruation abgehalten zu werden. Denn wer nicht auf dem Feld erscheint, kann nicht nur seine Schulden beim Arbeitgeber nicht zurückzahlen. Es droht oft auch eine Strafzahlung. Hinzu kommt, dass auf den Plantagen Kinderarbeit und Zwangsheiraten an der Tagesordnung sind…»
Erfolge eines Hilfswerkes wird es erst geben, wenn solche Meldungen längst der Vergangenheit angehören. Somit bekommt unser Schwerpunkt, besonders Mädchen und Frauen auszubilden und zu fördern, immer mehr an Gewicht. Mit der Ausbildung junger Menschen verdunsten die Tropfen auf dem heissen Stein weniger schnell. Sie fliessen vielmehr zusammen und bilden Flüsse im Leben, auch in unserer Gesellschaft.
Vaduz, 9. März 2025
Erich Ospelt



